Das Theaterstück "Der Sand aus den Urnen" berichtet aus der Perspektive des Dichters Paul Celan die gefühlte und gelebte Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts.
Schwerpunkte sind die Zerrissenheit und die Entfremdung der Menschen. Das 20. Jahrhundert als die Epoche zweier Weltkriege, des "kalten" Krieges, dem Einsatz von Atomwaffen und der Existenz von Konzentrationslager, bildet den Hintergrund.
Der Dichter Paul Celan versuchte "Brücken" zu schlagen mitten im Chaos von Zerstörung, Mord, Hunger und Not. Gegensätze prägten sein Leben in verschiedenen Kulturen und Sprachen. Das Stück ist eine fließende Vernetzung von Gedichten, Briefen, Fragmenten aus der Bibel, aus der Prosa Ossip Mandelstams, Franz Kafkas und Georg Büchners, aus dem Briefwechsel der Gefangenen aus Transnistrien, aus den Gemäldern von Marc Chagall und der Oper "Wozzeck" von Alban Berg.
Das Projekt des "Unabhängigen Theaterlabors" entstand aus der kreativen Zusammenarbeit junger Schauspieler mit Regisseuren, die sich zum Ziel gesetzt haben, zu experimentieren, neue Theaterformen zu entdecken und außergewöhnliche Ausdrucksmittel zu finden. Es verflechten sich Gesten, Plastiken, Musik, Literatur, Malerei, Fotografie und Video. Diese Form der Theaterkunst basiert auf Arbeiten von Jerzy Grotowski und der Ästhetik von Antonen Arto. "Das unabhängige Theaterlabor" besteht aus professionellen Schauspielern-Absolventen russischer und und ukrainischer Theaterhochschulen, die in bereits in unterschiedlichen Projekten Erfahrungen gesammelt haben.
"Der Sand aus den Urnen" wurde im Rahmen von "MERIDIAN CZERNOWITZ" am 4. September 2010 aufgeführt.
Regisseur: Oleg Melnytschuk, künstlerisch unterstüzt von Ibolya Oros, Videofilmer: Sergij Kyryljuk, gestaltet von Alita Tomulets, Fotograf: Sergij Achremenko. Schauspieler/innen: Inna Danilina, Jana Taranenko, Pavlo Kuschnyruk, Olexiy Grygortschuk, Ivan Danilin.